Einblick

Der „Achtsame Lebensbrief“ Weihnachten & Neujahr 2023/24

Tausend Sterne sind ein Dom
In stiller weltenweiter Nacht
Ein Licht blüht auf im Kerzenschein
Das uns umfängt und glücklich macht

Wie geht es Ihnen dieser Tage? Mir ist danach, nach innen zu gehen und das Jahr Revue passieren zu lassen. Ich glaube, seit der Pandemie ist uns allen bewusster geworden, wie sehr alles zusammen hängt. Wie klein unsere Welt letztlich ist und wie sehr wir mit allen Menschen dieser Erde verbunden sind. Die Zeiten des Konsumrauschs sind vorbei, eine Rückbesinnung findet statt und ein achtsames Bewusstsein ist in vielen Häusern eingezogen.

Wieder einmal durften wir erleben, dass die Energien in diesem Jahr anstiegen. Die Zeit, so kam es auch Ihnen möglicherweise vor, ging gefühlt noch schneller vorbei. Rückblickend betrachtet, war mein Jahr, ein Jahr des Reisens. Ich war viel unterwegs und ich bin sehr viel gelaufen. Nach fast zwei Jahrzehnten besuchte ich im April meine alte Wohnstadt London. Mit ganz anderen Augen als damals lief ich durch die Straßen, besuchte Friedhöfe, sprach mit Menschen und fand es schön, zu sehen, dass ich mich dennoch zurecht fand.

Kurze Zeit später reiste ich dienstlich in die Türkei. Am Ende des Ramadan, wenige Wochen nach dem verheerendem Erdbeben und kurz vor den Wahlen, erlebte ich ein Land, das mit vielen Sorgen belastet ist. Istanbul ist 150 Kilometer breit, dementsprechend gigantisch sind auch die Herausforderungen, denen die Menschen tagtäglich ausgesetzt sind. In der Straßenbahn konnte ich das Gefühl, einer Sardine in der Büchse nachempfinden. In Canakkale, am Meer, durfte ich dann etwas entspannte Tage erleben. Ich besuchte die Ausgrabungsstätte von Troja an einem Mittwoch Morgen und spazierte fast allein über diesen historischen Boden. So viele Eichhörnchen wie in Troja habe ich zum ersten Mal in meinem Leben an einem Ort gesehen. An einem Baum tummelten sich gar so viele, dass es mir unmöglich war, sie zu zählen. Nach meiner Rückkehr zog ich ins Kloster auf dem Petersberg ein. „Ora et labora“ – arbeite und bete lautete das Motto dieser Woche. Für mich eine wunderbare Möglichkeit mich zu erden nach diesen turbulenten Wochen. Die körperliche Arbeit tat mir wohl und Bruder Johannes erfüllte mir meinen Wunsch… ich durfte den Männern beim Holz hacken bzw. stapeln helfen. Gestärkt kehrte ich nach einer Woche vom Berg in die Stadt zurück. Die folgenden Wochen waren dann geprägt von der Zeit mit Carlos. Seine Halterin hatte einen Unfall und so wurde ich über Nacht zur „Hundemama“ eines äußerst lebendigen 🙂 Cocker Spaniel. Es waren bewegende, turbulente Wochen, in denen mir vor allem bewusst wurde, wie bedeutsam Konsequenz für Hundehalterinnen ist.

Mit der Sommerreise, zu der ich mich sehr kurzfristig entschloss, nachdem Carlos zurück gegangen war, erfüllte ich mir einen Traum. Mit der Fähre reiste ich von Kiel nach Litauen. Mitte der neunziger Jahre war ich bereits einmal kurz in Vilnius gewesen, diesmal zog es mich Richtung Norden und auf die Kurische Nehrung. Als ich ankam, war es kalt und es regnete viel. Es war gar so kalt, dass Regenjacke und Mütze zum Dauereinsatz kamen. Das Zelten verkniff ich mir daher, es war einfach zu nass. So schlief ich in einfachen Unterkünften, die ich mir unterwegs suchte und einmal sogar in einem stillgelegten ehemaligen Schlafwaggon, In Karklé besuchte ich nicht nur den besonderen Friedhof in den Dünen, ich hatte auch Glück und dort auf die Bernsteinfischer im Nationalpark. Der Sturm, dessen Auswirkungen ich auch auf der See gespürt hatte, war zwei Tage her und dementsprechend reich wurden ihre Netze gefüllt. Sie waren so freundlich, ihre Schätze mit mir zu teilen. Ähnlich wie in der Türkei sind die Menschen in Litauen derzeit vielen Themen ausgesetzt und sehnen sich dabei, wie wir alle, nach einem friedlichen, ruhigen Leben. Der nahe Krieg in der Ukraine, die Flüchtlingsbewegungen, die steigenden Kosten… Viele Litauer und Litauerinnen haben in den vergangenen Jahren das Land verlassen und leben im Ausland. Von Karklé aus lief ich nach Palanga, um von dort aus auf die Kurische Nehrung zu reisen. Die Halbinsel, eine besondere Dünenlandschaft, ist zweigeteilt. Sie besteht aus einem russischen und einen litauischen Teil. Mit jedem Tag, den ich im Land weilte, wurde es wärmer und wärmer. Am Ende der Zeit probierte ich mich durch die leckeren Eissorten und genoss die Sonnenstrahlen in Klaipeda. Dort besuchte ich übrigens am letzten Tag auch einen großen deutschen Soldatenfriedhof. Lange stand ich da, las die Namen der Gefallenen und bekam dann eine Nachricht einer Bekannten aus Halle, die glücklich darüber war, gerade in Estland erfolgreich das Grab ihres Großvaters gefunden zu haben. Eine besondere Stimmung ergriff mich während ich dort auf dem Rasen stand. Ich fühlte Trauer und Schmerz, wissend, dass nur ein paar hunderte Kilometer entfernt gerade wieder junge Menschen ihr Leben lassen müssen. Wissen sie warum und wofür? Werden wir eines Tages in einer friedvollen Welt leben?

Auf der Rückfahrt war das Meer still. Der Saal mit den vielen Schlafsesseln war relativ leer. Ich packte mein Schlafsack auf die Erde und schlief. Die Sonne Litauens blieb in Litauen… in Kiel erwartete mich zunächst ein heftiger, langer Regen. Doch wie heißt es doch so schön? Regen bringt Segen. Und der folgte ziemlich schnell, hat vier Beine und hat etwas mit dem Krieg in der Ukraine zu tun. Durch Carlos durfte ich merken, wie gut ein Hund in mein Leben und hier zum Laden passt. Jedoch wurde mir auch klar: wenn ich die Wahl habe, dann bevorzuge ich eine Hündin. Der Wunsch wurde immer stärker und Anfang September war es dann soweit: Shona, mittlerweile einigen von Euch bekannt, kam in mein Leben und ist seit dem meine Begleiterin. Sie hat eine wunderbare Seele, sie ist sehr ruhig, sehr freundlich, sie hat eine besondere Ausstrahlung und hat, wenn ich es so sagen darf, schon einige Menschenkinder berührt.

All dies Schweigen macht uns froh
Ein Leuchten durch die Herzen geht
Und silbern schwingt der hohe Dom
Vom Hauch der Weihnacht still umweht

Wo ich bin, ist nun Shona mit dabei. Sie ist Teil des Bestattungsladens und da wir morgens und abends (und manchmal auch zwischendurch) draußen herum stromern, liegt sie meistens entspannt auf der Couch oder in ihrem Bettchen unter meinem Schreibtisch. Gereist sind wir auch schon zusammen, was mich auf weitere Abenteuer freuen lässt. Übrigens: auch zu Halloween und bei den zwei Konzerten „Für alle Seelen“ war Shona mit dabei und freute sich über zahlreiche Streicheleinheiten der jungen Ladenbesucher.

Nun ist es kalt geworden. Die Kerzen leuchten im Schaufenster und in den Windlichtern vor der Tür. In wenigen Tagen begehen wir das Wintersonnenfest und die Weihnachtstage mit den Rauhnächten. Ab dem 26. Dezember 2023 bis zum 6. Januar ist nachmittags wieder die Krippe im Diakoniewerk in der Lafontainestraße geöffnet. Möglicherweise auch für Sie ein schöner Abschluss eines Spaziergangs über die Peißnitz.

Alles Dunkel singt hinweg
Wir haben unser Licht entfacht
Es leuchtet uns zum neuen Jahr
In tiefer, Stern verklärter Nacht

Meine Gedanken gehen hinaus zu den Menschen, die ich in diesem Jahr begleitete. Für Sie, für alle Kranken und Pflegenden sind es besondere Tage. Neues Leben wird dieser Tage in die Welt kommen, doch es wird auch Menschen geben für die dieses Weihnachten das letzte Weihnachten hier auf Erden ist. In diesem Sinne wünsche ich uns, dass wir der Dunkelheit in uns ebenso Raum geben können wie das Licht. Auf das sie in uns sinkt, dort etwas verweilen darf, um dann im neuen Jahr verwandelt durch uns wieder ans Licht zu kommen. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Zeit. Ihre Berit Ichite

Wildpferde, Shona & ich auf dem Rödel bei Freyburg (Unstrut)

Der „Achtsame Lebensbrief“ im Sommer 2023

Es ist Juni. Mit großen Schritten naht die in der nächsten Woche stattfindende Sommersonnenwende. Es wird der längste Tag des Jahres werden. Die erste Jahreshälfte hatte es in sich und gerade sagte mir eine Freundin, draußen auf der Bank vor dem Laden: „Noch nie ist mir die Zeit so schnell vergangen wie in diesem Jahr.“ Meine ersten fünf Monate waren sehr intensiv. Ich begleitete viele Familien, war in Halle und Umgebung tätig. Außerdem reiste ich ins Ausland. Nach fast 18 Jahren kehrte ich an meinen ehemaligen Wohnort London zurück und betrachtete die Stadt diesmal auch mit den Augen einer Bestatterin. Wie sehen die Schaufenster von Bestattungsunternehmen in London aus? Wie ist der Ablauf einer Beisetzung in England? Wie sehen die Friedhöfe aus? Ich ging an Orten spazieren und saß an Plätzen, wo ich damals saß, als die Stadt mir Heimat war. Ich bin froh, heute wieder in Halle zu leben. In unserer schönen, grünen Stadt, wo ich gefühlt an jeder Ecke jemand treffen könnte, den ich kenne. In London ist das Leben inzwischen für viele Menschen sehr hart. Die Raten für die Mietkredite sind hoch, Lebenshaltungskosten und Lebensmittel auch. „Ich weiß nicht, wie ich eigentlich klar komme“, sagte eine Mitarbeiterin im Hotel zu mir. Und: „Ja, es ist schwer.“ Ich konnte London im beginnenden Frühlingswetter genießen. Stundenlang lief ich durch die Stadt, bewunderte all die Veränderungen, erinnerte mich an Begebenheiten und nahm mir Zeit für Dinge, für die ich früher keine Zeit und keinen Blick hatte. So besuchte ich den Highgate Cemetary Friedhof. Gegründet 1839, war er der dritte von insgesamt acht privaten Friedhöfen. Das Besondere: es gibt einen alten Viktorianschen Teil (Highgate Cemetery West) und den „moderneren Teil“ (East Cemetary), wo sich unter anderem das Denkmal und das Grab von Karl-Marx befinden. Auf diesem Teil begegnete ich José. José kam vor vielen Jahren aus Kolumbien nach London. Jahrelang arbeitete er von früh bis spät für die Italienische Botschaft, bis er eines Tages merkte, dass sich seine Seele meldete und nach Erfüllung rief. Im Zuge seiner Suche erinnerte er sich an seine Mutter und ihren Garten. Als kleiner Junge war er viel mit ihr dort. Nun als erwachsener Mann erinnerte er sich an den tiefen Frieden, den er dort empfand. Jahre dauerte seine Suche und sein Weg. „Ich habe alles, was ich brauche. Siehst Du?“, sagte er zu mir und lachte. Der Regen hatte gerade nachgelassen, die Sonne strahlte auf den Friedhof. „Wo dein Herz ist, dort wirst du deinen Schatz finden.“, schrieb Paulo Coelho in seinem Buch „Der Alchimist“. José hörte auf sein Herz und fand seinen Frieden. Als ich den Friedhof verließ, besuchte ich noch den Friedhofsladen, wo es unter anderem eigenen Friedhofshonig gibt und trank vor dem Toren beim John, dem Kaffeeverkäufer, einen Kaffee.

London ist sehr grün. Es ist die wohl grünste Stadt der Welt, wie ich im kleinen Buch „London green spaces“ las. So lief und lief ich durch Londons Parks, lag auf Wiesen oder Bänken, um meinen Beinen zwischendurch eine Pause zu geben. In dem Viertel, in dem sich das Hotel befand, war übrigens der Bestatter ansässig, der einst Winston Churchill bestattete. Nach mehreren Anläufen gelang es mir eines Morgens, eine Bestatterin zu sprechen. Sie zeigte mir die Räume des Unternehmens und sprach ganz offen darüber, dass sich ein wenig der Staub der glorreichen Erinnerung über das Unternehmen gelegt hatte. Nun versucht die Geschäftsleitung mit neuen Wegen, an alte Erfolge anzuknüpfen. An einem anderen Tag wurde mir noch ein besonders Glück zuteil. Ich wurde von der jüdischen Gemeinde des Viertels zu einem Gottesdienst während des Passah Festes eingeladen. Die Synagoge zu betreten, dem Gesang der sehr musikalischen Männer zu lauschen und zu sehen, wie aus der Tora vorgelesen wurde, war zutiefst berührend für mich. Am letzten Abend in London besuchte ich, im altehrwürdigen Coliseum, das Opernstück „The death city“ von Erich Wolfgang Korngold. Ein Stück (wie könnte es passender sein) um Trauer und Liebe nach dem Tod. Ich war tief berührt und wäre nach dem Schluss gern noch etwas länger in Stille sitzen geblieben. Von London aus reiste ich weiter nach Twickenham. Twickenham ist ein ruhiger Vorort im Süden Londons und empfing mich mit einem strahlend, blauen Himmel und einer warmen Sonne. Urlaubsgefühle für Gäste und Einheimische, die hier mit der Themse, übrigens ein Gezeitenstrom, leben. Mancher Tourist wusste das scheinbar nicht, denn mit dem steigendem Pegel standen am Ende ein paar Autos im Wasser. Der letzte Tag der Reise war dann ganz der Seele gewidmet. Ausgiebig besuchte ich Kew Gardens, den berühmten Botanischen Garten von London. Grün über Grün, schöne alte Gewächshäuser, blühende Büsche und liebevoll angepflanzte Blumenbeete. Es war ein ruhiger, schöner Abschluss einer ansonsten sehr intensiven und lebendigen Reise. Eine Woche blieb mir, um Halle zu genießen und dann hieß es auch schon wieder: Tasche packen. Wie einige von Euch mitbekamen, reiste ich anschließend in die Türkei. Istanbul empfing mich mit einem Lichtermeer und einem abwesenden Koffer. 150 Kilometer ist die Stadt breit, in der heute circa 16 Millionen Menschen leben. In der Riesenstadt bewegte ich mich mit Taxi, U-Bahn und Straßenbahn vorwärts und kam mir manchmal wie eine Sardine in einer Sardinenbüchse vor. Um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen, lief und lief ich kilometerweit. Ich traf Menschen, die am Wasser saßen und sangen. Auf dem türkischen Basar begegnete ich Murat, der jahrelang in Deutschland gelebt hatte. Später in einem Café traf ich eine junge Frau, die mir vom Leben in Istanbul erzählte. Das Land erlebt eine harte Rezession, die Preise steigen, die Löhne bleiben. Viele (vor allem junge) Menschen verlassen nach und nach das Land. „Touristen kommen in die Türkei, um hier Urlaub zu machen“, sagte eine ältere Dame zu mir. „Wir können uns nicht mal mehr einen Urlaub in unserem eigenen Land leisten.“ Ich erlebte gestresste Menschen, in deren Gesichtern ich die Sorgen sehen konnte. Mein Englisch nützte mir streckenweise nichts und dennoch fand ich mich zurecht und fuhr zwei Tage später mit einem Bus in die Region Canakkale. Ich besichtigte die Ausgrabungsstätte Troja und das imposante neugebaute Museum. Canakkale liegt am Meer, die Sonne schien, die Menschen waren etwas entspannter .“Istanbul ist Stress“, sagten sie zu mir. In Canakkale hatte ich das Glück, eine Moschee fast für mich allein besuchen zu können. In fünf Jahren Bauzeit entstand hier ein riesiger Neubau, der der blauen Moschee in Istanbul nachempfunden ist. Ehrfürchtig stand ich mit meinem nackten Füßen auf dem leuchtend, türkisblauen Teppich mit dem schönen Mandala Muster. Wie viele Millionen hatte der Bau gekostet? In Canakkale erlebte ich auch die Vorbereitungen auf das Zuckerfest. In den kleinen Bäckereien und Konditoreien lagen allerlei Torten, Kuchen und Plätzchen aus. Ich kehrte am letzten Tag des Ramadan nach Istanbul zurück und bezog wieder das mir bereits bekannte Hotel. Ich entschied mich, am letzten Tag im Hotel zu bleiben. Ich schlief und schlief, machte Yoga, ging ins Hamam Bad, um anschließend wie ein Baby weiter zu schlafen. Ausgeruht kehrte ich nach Halle zurück, wo es am nächsten Tag gleich turbulent weiter ging. Da war es gut, dass ich schon lange im Vorfeld eine Woche Kloster gebucht hatte. Die „Ora et labora“ Woche bildete für mich den Abschluss dieser ganz unterschiedlichen Wochen mit so vielen Eindrücken. Meine Seele hatte ganz schön zu tun, alle diese sehr unterschiedlichen Erfahrungen zu verarbeiten. „Bete und arbeite“ ist ein Motto der Franziskanermönche. Mit unseren Arbeitseinsätzen am Vormittag unterstützten wir Gäste die Schwestern und Brüder vom Berg. Ich half in der Küche, ich fegte die Kirche (ein äußerst meditativer Vorgang, wie ich fand), ich stapelte Holz und jätete Unkraut. Dazwischen gab es mehrmals am Tag kleine Gebetspausen. Als ich 6 Tage später vom Berg Richtung Halle runter fuhr, fühlte ich mich erholt und erfrischt und einfach wunderbar. Nun ist das Petersberg Schaufenster abgeräumt. Ägypten ist eingezogen. Bezogen auf die Pyramiden finde ich es einfach nur beeindruckend, was Menschen gemeinsam erreichen können. Ich entschied mich deshalb, das Schaufenster mit einer Sandurne zu schmücken. Freudig hüpfend, halten sich auf ihr Menschen an den Händen.

Freudig hüpft übrigens mein derzeitiger „Companion“ Carlos, ein Cocker Spaniel, an meiner Seite. Morgens und abends drehen wir unsere große Runde mit Besuch der Hundewiese. Doch manchmal stupst er mich auch zwischendurch mit seiner Nase an. Dann hole ich seine Leine und wir gehen hinüber in den Park oder runter an die Saale. Ob nun eine stille Pause, ein achtsames Getränk oder ein Spaziergang… Pausen erfrischen unseren Geist und unterstützen uns, in unserer Mitte zu bleiben.

Ich wünsche Ihnen einen Sommer, der Ihnen Pausen schenkt und Ihr Herz hüpfen lässt! Ihre Berit Ichite

Gruss zum Jahresbeginn 2023

„Es gibt immer Licht, wenn wir mutig genug sind, es zu sehen, mutig genug sind, es zu sein.“ (A. Gorman) Dieser Satz war mein Weihnachtsgruß und er ist gleichsam mein Leiter für dieses Jahr 2023. Ich denke, dieses Jahr wird ein weiteres klärendes Jahr sein, ein Jahr mit einer enormen Schubkraft und ein lehrendes Jahr. Es beginnt warm und trocken, mit Winden und hochschwingend. Ich lief Silvester zum Petersberg, teilte die Andacht und das Glockenläuten mit den Brüdern und Schwestern vom Berg und den anderen Gästen. Durch die Nacht lief ich zurück nach Hause und durchquerte dabei auch zum ersten Mal in der Nacht ein Wäldchen. Vertrauen, mir, darauf, dass ich beschützt und behütet bin, mutig sein, der eigenen Stimme und Weisheit des Herzens folgend, das wird in diesem Jahr sehr wichtig sein. Wie sehe ich die Welt? Was gibt meinem Leben Sinn? Was möchte ich in die Welt tragen? Worauf vertraue ich, wenn sich das Äußere immer mehr wandelt? Mit welchen Menschen möchte ich mich umgeben? Womit und mit wem verbinge ich meine Tage, meine Zeit? Ich wünsche Ihnen in jedem Fall ein Jahr voller Tage, die Ihre Herzen erfreuen und wenn es Tage gibt, die schwer sind, dann wünsche ich Ihnen die Kraft und die Zuversicht, diese tragen zu können. Es ist manchmal dunkel, doch nach jeder Nacht folgt ein neuer Tag. Seien wir mutig! Ihre Berit Ichite

„Es gibt immer Licht…“ (A. Gorman) Foto: Am Petersberg 31.12./1.1.2023 Berit Ichite

Der „Achtsame Lebensbrief“ Dezember 2022.

Der Winter ist eine ganz wunderbare Jahreszeit. Dann funkelt selbst der Asphalt.

Mit großen Schritten nähern wir uns dem Winteranfang. Es ist grau geworden und kalt, selten wagt sich die Sonne hervor. Die Tage sind nun kürzer als die Nacht. Wir schlafen länger, das Bedürfnis nach Erholung und Ruhe nimmt zu. Da ich gefühlt seit einem Jahr „überwintere“, fühlt sich dieses Jahr immer noch sehr besonders an für mich. Zudem scheint die Zeit dahin zu rasen.

Ich mag diese dunklen Wochen des Rückzugs. Sie beginnen bei mir Ende Oktober, wenn das Fest Samhain die dunkle Zeit ankündigt. Mein stiller Höhepunkt sind die Rauhnächte, wenn ich in die Nacht abgleite.

Meine letzten Tage des Oktobers waren noch einmal wie ein letztes Aufbegehren des Lebens. In ihnen lag die Essenz des ganzen Jahres geborgen. Endlich, nach vier Jahren, gelang es mir, ein inneres Versprechen einzulösen. Damals hielt ich eine Trauerfeier in der Dorfkirche von Baasdorf. Es war ein heißer, flirrender Tag mitten im Sommer. Ich trug ein rotes Kleid und rote Sandaletten. Die Dame vor Ort zeigte sich etwas irritiert, wie sie mir jetzt bei unserem Wiedersehen gestand. Sie dachte anfangs, sie hätte eine „neuerliche Entwicklung unter den Bestattern verpasst“. Ich zog mich um und erinnere mich noch heute, welches Gefühl mich überkam, als ich die Kirche betrat.

Ich war seltsam berührt, wurde still, staunte. Die Kirche war saniert worden, das sah ich. Ruhe ausstrahlend, etwas Besonderes war da hinter den roten Backsteinen verborgen, ein Schatz, dazu zählt der historische Friedhof vor der Kirche. Damals sagte ich mir: „Hier möchte ich nochmal herkommen und ein „Konzert für alle Seelen“ geben“.

Vielleicht ähnlich berührt betraten viele Besucherinnen am 22. Oktober diesen Jahres die Kirche, die in einem violetten Licht mit Blumenmuster leuchtete. Zu Beginn sangen die Künstlerinnen und ich das Mantra „Willkommen im Garten der Seelen“. Darin heißt es: „Wer auch immer du bist, wie auch immer du bist, komm herein. Hier darfst du sein.“ Der Kollege Thomas Lapschansky eröffnete mit selbst geschriebenen und vertonten Liedern das Konzert. Anschließend zeigte ich Fotos des von mir im Mai gegangenen Jakobsweges. Das Verlesen der Namen der Verstorbenen ist ein lieb gewonnenes Ritual geworden und ich weiß, wie sehr sich manche danach sehnen, den Namen ihres lieben Verstorbenen zu hören. Die Sängerin Sara Fonseca aus Berlin sang danach mit einem Lächeln auf den Lippen drei spanische Lieder a cappella.

Als ich das Konzert Anfang des Jahres plante, wussten Sara und ich um die schwere Krankheit ihrer Mutter. Was wir nicht wussten war, dass wir zwei Tage vor dem Konzert ihre Mutter beerdigen würden.

Den Abschluss des 11. Konzertes für alle Seelen gestaltete Julian Eilenberger mit einem Rilke Gedicht und schamanischen Klängen. Um sich dafür tief in sich selbst versenken zu können, zog er sich hinter den kleinen Altar zurück.

Die Dunkelheit zuzulassen. Das bedeutet für mich, den Winter in meine Seele zu lassen. Die Ruhe, die Stille und von außen nach innen zu wandern. Nach dem Flirren des Sommers, dem vielen „im Außen sein“, wähle ich Rückzug und Innenkehr. Nur so kann ich verarbeiten, was das Jahr mir gab, um zu lernen und bis Weihnachten zur besten Version meines Selbst zu werden. Zum Konzert kamen viele Menschen, die ich kannte. Und es kamen Menschen, die ich nicht kannte. Eine Frau erzählte mir, dass sie zum ersten Mal in einer deutschen Kirche stand.

Ich fand es schön, anschließend noch gemeinsam die Sonne zu genießen. Einige Besucherinnen hatten Kuchen mitgebracht, die Damen der Kirche Kaffee gekocht.

Noch einmal farbenfroh, heiter, laut und trubelig, wie die letzten Kräfte des Herbstes, zeigte sich das Leben im Laden ein paar Tage später. „Einmal Probe liegen im Sarg“ hatte ich zu Halloween angeboten. Am Ende kamen 144 Gäste, von denen sich viele in den Sarg legten. Allein, zu zweit oder gar noch mehr zusammen. Manche wollten den Deckel drauf gelegt haben und bei einem Herrn dauerte es sogar recht lange, bis er wieder „auferstand“. Draußen vor der Tür wurde derweilen der zweite Sargdeckel bunt bemalt, ein Spiegelbild der Zeichen und Bilder, die Menschen mit dem Thema Tod verbinden.

Das opulente Schaufenster in diesem Herbst, das dem mexikanischen Totenfest „Dia de los muertos“ gewidmet war, ist nun abgeräumt. Ein stilles, dagegen eher schlichtes, Schaufenster schmückt derzeit den Raum. Ich widmete es der Schriftstellerin Edda Zinngrün-Zorn, deren Werke ich in diesem Jahr kennenlernen durfte. Darunter das mich berührende Buch: „Das Lied der Arve“. Es ist die Geschichte des genialen Geigenbauers Ambrosius Bartholomäus Schneehauser mit den „inwendigen Ohren“. Zwei Weltkriege und mancherlei menschliches Leid erlebte der Mann und dennoch gelang es ihm, eine hohe Menschlichkeit und eine überragende handwerkliche Meisterschaft zu entfalten. Er stammte aus dem Wetterstein-Gebirge und gerade die Beschreibungen der langen Wintermonate dort erweckten in meiner Seele lebendige Bilder.

In der Mitte dieser Woche kehrte ich von der Ostsee zurück. Zum ersten Mal begleitete ich dort eine Seebestattung. Ich blieb ein bisschen länger, nahm das Meer und das kalte, graue Schmuddelwetter in mich auf. Ich genoss vor allem die Momente allein im Café mit meinem aktuellen Buch „Überwintern“. Darin schreibt Katherine May: „Winter ist die Zeit, in der uns der Tod am nächsten kommt… Uns beschleicht ein Gefühl, die bittere Kälte könnte uns dem Leben entreißen, ganz gleich, wie modern und komfortabel wir uns eingerichtet haben.

An jenen langen, stillen und sehr dunklen Abenden spüren wir immer noch die Gegenwart derer, die wir verloren haben. Winter ist die Zeit der Geister. Ihre blassen Schemen sind bei Sonnenschein nicht zu erkennen. Erst im Winter treten sie wieder hervor.“

Ich wünsche Ihnen einen Winter, der Ihnen die Kraft gibt, die eigenen inneren Geister zu begrüßen. Denn vor allem im Winter geht es darum, den Mut zu entwickeln, unsere schlimmsten Erfahrungen und die eigene Traurigkeit anzunehmen. Die Erlösung, das Heil bringt uns dann Weihnachten. Das Fest der Liebe und der Rückkehr des Lichts. „Der Achtsame Lebensbrief“ ist ein Gruß aus dem Bestattungsunternehmen und erscheint monatlich als Auslage am Laden. Zudem verteile ich ihn mal hier und mal da n der Stadt.

Weihnachtsschaufenster „Achtsame Bestattungen“ am Advokatenweg 20/Ecke Große Brunnenstraße/Triftstraße. Foto: Achtsame Bestattungen/Berit Ichite

Samhain/Halloween 2022 am 31. Oktober 2022 im Laden von Achtsame Bestattungen im Advokatenweg 20.

„Probe liegen im Sarg“ war das diesjährige Motto und was soll ich sagen? Die Resonanz überraschte mich! 144 Menschen kamen und ein Großteil legte sich tatsächlich in den Sarg. Andere bemalten draußen vor der Tür den Ersatzsargdeckel. Der Andere wurde im Büro gebraucht… denn einige Gäste wünschten sich, dass der Sarg geschlossen wurde. Ich lag auch einmal drin und kann sagen: als ich meine Hemmschwelle überwunden hatte, war es entspannend und es roch genüsslich nach Wald. Ich entschied mich, mich auf die Seite zu legen und ja – da hätte ich auch länger liegen bleiben können. Doch die kleinen und großen Gäste kamen und es wurde ein herrlicher Nachmittag und Abend mit jeder Menge positiver Resonanz und vielen Dankeschöns!

11. Konzert für alle Seelen am Samstag, den 22. Oktober 2022 in der Dorfkirche von Baasdorf bei Köthen.

Es war ein kleines feines Konzert „Für alle Seelen“, das da am Samstag, den 22. Oktober 2022 in der wunderschönen Dorfkirche von Baasdorf stattfand. Wer kam, erlebte eine besondere Energie an diesem sonnigen Nachmittag. Die Künstlerinnen Thomas Lapschansky, Sara Fonseca und Julian Eilenberger entführten uns mit gefühlvollen Texten und Gesängen in die tieferen Schichten unserer Seele. Kerzen erleuchteten den Kirchraum und die besondere Lichtgestaltung von Jack Boateng setzte die Kirche zudem in ein besonders sanftes Licht. Viele Besucherinnen waren schon beim Eingang tief berührt. Das Verlesen der Namen der Verstorbenen ist vielen Gästen, die seit mehreren Jahren kommen, lieb gewonnenes Ritual geworden. Noch einmal den Namen der oder des Verstorbenen zu hören, ist einfach ein ganz besonderer, vielleicht unbeschreiblicher, Moment. Die besondere Stimmung hielt an und so genossen wir im Anschluss an das Konzert mit den Künstlerinnen Kaffee und Kuchen im Sonnenschein vor der Kirche. Ein besonderer Dank aus tiefstem Herzen gilt Frau Mädchen und Frau Sohn von der Kirchgemeinde für ihre tatkräftige Unterstützung!

„Die kleine Friedhofsbank.“ Der Achtsame Lebensbrief für den Oktober 2022.

Wie viele Friedhöfe gibt es in Halle? Vierzehn Kommunale, so steht es auf der halleschen Internetseite. Neben den bekannten großen Friedhöfen, wie dem Gertraudenfriedhof, dem Südfriedhof, dem Nordfriedhof und dem historischen Stadtgottesacker, zählen dazu auch Kleinere, wie die Friedhöfe in Ammendorf, Radewell, Lettin und Dölau. Letzterer befindet sich unweit der Stadtforststraße. Am gusseisernen, grünen Tor prangt links ein kleines Schild. Wer durch das Tor tritt, den führt der Weg auf Steinen (manche davon herzförmig) zur Seitentür der evangelischen Kirche. Ich bin bisher ein paar Mal auf diesem Friedhof tätig gewesen und ich mag ihn sehr. Die Kirche (mit einer funktionierenden Orgel) ist ausreichend groß. Der Friedhof, hügelig gelegen, grenzt gleich daran an. Es gibt sehr alte, historische Gräber und natürlich Neuere.

Ich mag Friedhöfe.

Als Kind wuchs ich in der Nähe des Nordfriedhofes auf und manchmal ging ich, vor allem in der Pubertät, dort hin. Unter den großen, teils seltenen, Bäumen fand ich Ruhe. Ich sah mir die Grabsteine an und fragte mich, welche Leben sich wohl hinter den Namen verbargen. Heute nehme ich die unterschiedliche Energie der Friedhöfe deutlich wahr und bin immer noch gern auf dem Nordfriedhof. Manchmal auch einfach so, wenn ich nicht arbeite. An einem der ganz heißen Sommertage diesen Jahres holte ich eine Freundin mit dem Fahrrad vom Bahnhof ab. Auch sie hatte ihres dabei. Wir fuhren darauf hin erst einmal zu diesem Friedhof am Wasserturm. Saßen im Schatten der Bäume und redeten wenig.

Friedhöfe lehren Demut. „Memento mori“, „bedenke, dass Du sterben wirst“. Sie schenken uns Ruhe. Hier kann ich meinen Gedanken und manchmal auch meinen Tränen freien Lauf lassen. Ich schaue mir die unterschiedlichen Gräber an, sehe die Liebe der Hinterbliebenen, ihre Sorgfalt, ihre Gedanken, wenn ich die Steine und Blumen betrachte.

Der Friedhof in Dölau ist für mich in anderer Weise ein besonderer Ort. Auch er ist eine grüne Oase unserer Stadt und manches Mal liebe Zwischenstation, wenn ich zur Palliativstation des nahen Krankenhauses fahre. Ein Menschenkind besuchen, dessen Zeit sich dem Ende neigt. Dann schenkt mir dieser Ort Ruhe, ich zentriere mich, werde still und strahle wenig später hoffentlich diese Kraft und den Frieden aus, den ich dort fühlen darf.

Bin ich dort, gehe ich meistens ohne Umwege zu einer Stelle. Dort stand, unter einem großen Baum, eine kleine, blaue Bank. Etwas verwittert bot sie den Besuchern zu jeder Jahreszeit Platz. Das Eisengestell hatte die Zeit überdauert, das Blau des Holzes war dagegen an manchen Stellen angegriffen und bemoost. Wer hat einst die Bank angefertigt? Und warum? Aus welchem Holz wurde sie gemacht? Welche Gefühle hatten sich wohl auf ihr abgespielt? In der Hermannstrasse hat mein Freund Alexander Eschke seine Restaurierungswerkstatt. Vor ein paar Jahren habe ich ihn für meinen Blog „lebenswege-halle.de“ porträtiert.

Ich hab ihn gefragt, ob er mir helfen würde und zu zweit haben wir die Bank geholt. Ein paar Tage lang ging ich vor meiner Arbeit in seine Werkstatt und schliff auf der Hobelbank die alte Farbe ab. Zum Vorschein kamen stabile Eichenbretter, die ich anschließend mit einem Rotöl behandelte. Das Gestell bekam einen frischen Rostschutz verpasst.

Mein Freund Alex ist ein kluger Mann. Er hört gut zu, redet wenig, ist empathisch. Kein Wunder. Beim Arbeiten mit dem Holz, die Kopfhörer auf den Ohren, konnte auch ich meinen Gedanken nachhängen. Ich meinte die Erleichterung der Bretter zu spüren, als sie vom dicken Farbanstrich freigelegt wurden. Bei der Arbeit kamen Bilder in mir hoch, die Hände arbeiteten konzentriert, ich wurde ruhig, so allein mit mir und den Brettern. Bald werden Alex und ich die Bank zurück bringen. Eine Woche war sie „verschwunden“ und vielleicht wunderte sich manche(r) Besucher(in) und machte sich Gedanken um die kleine Bank. Eine neue Farbe und ein goldenes Schild an der Lehne schmücken dann die Eichenbretter. Auf das sie noch viele Jahre Trauernde tröstend Platz bietet.

Auf dem Schild stehen in geschwungener Schrift drei kleine Worte: „Die Liebe bleibt“.

11. „Konzert für alle Seelen“

Ich freue mich sehr, ein persönliches Versprechen einzulösen. Am 22. Oktober 2022 findet um 16 Uhr das 11. „Konzert für alle Seelen“ statt. Der Ort ist diesmal die Dorfkirche von Baasdorf bei Köthen in Sachsen-Anhalt. Lasst uns gemeinsam unserer Verstorbenen und Ahnen gedenken und unsere Seelen mit der Kraft der Musik stärken.

„Das Leben schreibt die schönsten Geschichten.Der Achtsame Lebensbrief für den Monat September 2022

Das Leben schreibt die schönsten Geschichten.

Seit Juli 2021 „wohne“ ich mit meinem Bestattungsunternehmen im Giebichensteinviertel, direkt gegenüber der Wittekind Schule und der Lutherlinde. Unter der Woche bin ich fast jeden Tag im Laden, es sei denn ich bin anderweitig unterwegs. Im Gegensatz zu meinem vorherigen Domizil in der Hermannstrasse, bin ich hier „mitten drin“. Mitten im halleschen Leben mit seinen Menschen und Geschichten.

Da ist der ältere Herr, der morgens zur Physiotherapie und anschließend am Laden vorbei zur Straßenbahnhaltestelle geht. Er trifft mich eher selten an, da er sehr früh seinen Termin hat und ich meistens ab 11 Uhr im Laden bin. Davor „sammle“ ich mich.

Selbstständig zu sein, schenkt Privilegien. Gerade morgens bin ich dafür dankbar, da ich es gern langsam angehe. Ich starte in meinem Tag, indem ich etwas lese oder mir etwas Neues aneigne. Ich mache ein paar Yoga Übungen, führe das ein oder andere Telefonat und genieße mein Frühstück auf dem Fensterbrett sitzend, so lange es Zeit und Klima zulassen.

Ich habe angefangen, mich kalt zu duschen, hab gehört, das sei sehr gesund. Anfangs kostete es mich ziemliche Überwindung, mittlerweile bin ich einfach stolz auf mich und es wird von Mal zu Mal leichter.

Wenn ich am Laden ankomme, sind die Kinder in der Schule. In den Pausen dringen ihre freundlichen und unbeschwerten Stimmen über die Straße zu mir hinüber.

Ich schließe mein Fahrrad vor dem Laden an und stelle die Holzbank raus. Von Anfang an liegen dort Bücher und Zeitschriften, die sich interessierte Menschen gern ausleihen können. Lesen, genießen, zurück geben. Damit noch andere Leute in den Genuss kommen können.

Die Glocken der nahegelegenen Bartholomäuskirche läuten mittags um 12 und um 18 Uhr, wenn der Tag sich neigt. Ich liebe diese Rituale, sie geben mir Struktur und Halt.

War bis Sommer die Schule zu Ende, kam ab und an Fritz vorbei. Seit September ist er nun auf einer weiterführenden Schule, er wird älter und cooler und damit naturgemäß seine Besuche seltener. Im Oktober werden wir jedoch ~ wie im vergangenen Jahr ~ gemeinsam das Schaufenster zu Halloween gestalten. Wenn Fritz kommt, erzählt er mir schnatternd von seinem Tag oder er zeigt mir stolz, was er sich von seinem Taschengeld in der Stadt gekauft hat. Manchmal kommt er schwer beladen. Der Ranzen voller Bücher, die Sporttasche hängt auch noch um den Hals. Ganz schön viel, was wir unseren Kindern so zumuten.

Besonders angenehm ist für mich, dass ich hier, an diesem Standort, umgeben bin von anderen Selbstständigen.

Da ist Robert mit seinem Friseurladen. Vielleicht habt Ihr schon entdeckt, dass er mit seinem Geschäft im neuen Halle-Monopoly Spiel dabei ist? Um die Ecke, Richtung Advokatenweg, hat Claudia seit vielen Jahren ihr Kosmetikgeschäft. Links und rechts von mir befinden sich zwei Physiotherapie-Praxen. Vor dem Eingang der Einen befindet sich eine hübsch angelegte BlumenKräuter Terrasse.

In einem meiner Pflanzengefäße wuchs übrigens seit Wochen ein einzelner anmutiger „Halm“ in pinklila. Nie zuvor hatte ich so ein Gewächs gesehen. Weil die Farbe aber so prima zu meinen Unternehmensfarben passt, ließ ich ihn stehen. Und siehe da, eines Abends sah ich dann ~ auf diesem Halm ~ eine weibliche Gottesanbeterin sitzen. Ich fotografierte sie und meldete sie. (Das Land Sachsen-Anhalt hat dafür eine eigene Plattform im Internet eingerichtet.) Seitdem schaue ich abends immer mal wieder hin, ob sie nochmal vorbei schaut… bis jetzt war dem jedoch nicht so.

Dafür schauen immer mal wieder Menschen vorbei. Sie kommen herein oder bleiben draußen für einen Moment stehen. Neue Bekanntschaften ergaben sich durch den Laden ~ Ja, es entstanden sogar neue Freundschaften.

Da ist zum Beispiel Clement. Wir lernten uns in Katrins Bioladen „Himmel und Erde“ kennen, der sich 50 Meter von meinem Bestattungsunternehmen, in der Großen Brunnenstraße, befindet. Clement spielt, wie ich, Klavier. Ich lud ihn ein und seitdem spielen wir ab und zu vierhändig. Oder er spielt oder ich spiele. Neulich, als er da war, regnete es. Wir machen die Tür auf und erfreuten ein Pärchen, das gerade unter dem Vorsprung Schutz suchte.

Oder Nancy. Sie fand die wechselnden Schaufenster so schön und stand eines Abends im Winter davor. Ich lud sie herein, wir tranken Tee und später besuchte ich sie zu Hause. Sie war es, die mir vom portugiesischen Jakobsweg erzählte, den ich darauf hin im Mai diesen Jahres ging.

Die schönsten Geschichten schreibt das Leben…

und nun ist in diesem Moment eine Kundin von mir auf den gleichen Wegen unterwegs.

Auch die Menschen aus dem Viertel lerne ich langsam kennen. Da ist zum Beispiel Hartmut, der fast täglich am Laden vorbei geht und immer freundlich grüßt.

Und gerade eben war eine Frau hier, die mir erzählte, dass sie zu einer Beisetzung im Friedwald geht. Ob sie dorthin auch Blumen mitnehmen könne? Blumen sind im Friedwald unerwünscht. Doch ein Blatt ihres Gingko Baumes, der in ihrem Garten steht, auf eine schöne Karte geklebt, ist auch ein berührender Gruß für die Trauernden.

Übrigens sah ich abends mehrfach eine Truppe jugendlicher Radfahrer. Als ich neulich nach Hause ging, standen sie auf der Straße und unterhielten sich. Wir kamen ins Gespräch und ich erfuhr, dass sie Teil der Radunion Halle Truppe sind. Mehrmals in der Woche fahren sie mit ihrem Trainer an der Saale entlang in die Heide. Sie freuen sich über neue Mitglieder!

Miteinander sein, einander beistehen. Ich glaube, das wird in den nächsten Wochen und Monaten wieder bedeutsamer werden.

In diesem Sinne, kraftvolle Septemberwochen und herzliche Grüße aus dem Laden im Advokatenweg 20.

Ihre Berit Ichite

Das aktuelle Schaufenster

In Erwartung des nahenden Laternenfestes, entstand die Idee zu diesem Schaufenster. Es stellt die Überfahrt eines Verstorbenen dar. Am Kopf steht der Engel, in einem der Begleitboote sitzen zwei Kinder. Auch die quitschgelbe Ente, die schon einmal in einem anderen Schaufenster dabei war, schaute wieder vorbei. Angedeutet wird eine nachfolgende Seebestattung durch die Urne aus Zellulose der Firma Heiso. Diese ist biologisch abbaubar und deshalb auch für Waldbestattungen zulässig. Nachts leuchtet das Schaufenster blau, die Lampions kommen dann zur Geltung. Diese erinnern an den traditionellen Laternenumzug für die Kleinsten, der auch in diesem Jahr wieder stattfindet und sicher viele Kinderherzen leuchten lässt.

Schaufenster Juni 2022

Das dieszeitige Schaufenster ist der Weisheit gewidmet. Wie entsteht sie? Wie können wir sie erlangen? Durch Stille. „Stille. Würde. Weisheit.“ steht deshalb auf der kleinen Karte vor dem Bild der alten Frau. Es ist ein Graffiti, entdeckt während meines diesjährigen Jakobsweges in einem Café in Porto (Portugal). Ein Bild, das ganz unterschiedliche Reaktionen bei den Betrachterinnen hervorruft. Was bewegt sich bei Dir, wenn Du es anschaust? Sind Dir solche Anblicke vertraut? Wo sehen wir noch alte Mütterchen in unserem Alltag? Wie gehen wir mit unseren Alten und Weisen um in diesem Land? Und wie wollen wir einmal selbst im Alter leben? Die Urne links im Bild ist eine Neuheit der Firma Samosa aus Halle. Sie ist aus Kork. Hier mit etwas Gold verziert, fügt sie sich ins Bild ein.

„Den Weg gehen. Wieder heim finden.“ ~ Der Achtsame Lebensbrief für den Monat August 2022 ~

1994 und 1998 unternahm ich zwei längere Reisen nach Nigeria. Nigeria ist ein Land in Westafrika. Ich erlebte viel und lernte täglich. Hinter die Dinge sehen, meinen europäischen Blick ablegen, Demut. Die Reisen prägten meinen weiteren Lebensweg.

Meine Pilgerreise im Mai diesen Jahres auf dem Jakobsweg „Camino Portuguese“ war für mich eine ähnlich bewegende Reise. Sowohl im Äußeren, als auch in meinem Inneren und sie wirkt bis heute nach. Wie kam es dazu? Gepilgert bin ich schon zwei Mal. Einmal mit Kind auf dem Jakobsweg im Süden von Sachsen-Anhalt und einmal in der Altmark.

Im Herbst vergangenen Jahres erlebte ich persönlich etwas, das meine Seele erschütterte und ich merkte bald, dass ich dafür Zeit brauche, um hinzuschauen und das Erlebte zu verarbeiten. Diesmal war es der Weg selbst, der mich rief und es war genau DIESER Weg, das spürte ich bald ganz genau. Ich gab der Zeit die Worte: „Den Weg gehen und wieder heim finden.“ Heim zu mir, noch mehr und wieder.

Die gelaufenen Kilometer und das Ziel am Ende, die besondere Kathedrale von Santiago, sind das Eine. Das Andere, für mich Prägendere, sind die vielen unterwegs gemachten Erfahrungen, die Begegnungen mit Menschen aus aller Welt.

Mein Pilgerweg begann in Porto, wo ich mir bewusst wurde, dass ich das erste Mal seit 22 Jahren vierzehn Tage allein sein würde. Die Kinder sind nun groß, gehen eigenen Wege und so bleibt wieder mehr Zeit für mich. Diese Vorstellung fand ich wunderbar und so genoss ich es, Porto allein zu erkunden, in vollen Zügen. Ich mag Städte, die an einem Fluss liegen, wie meine Heimatstadt Halle. Porto ist durch den Douro zweigeteilt, verbunden durch eine imposante Doppelstockbrücke. Mehrere Stunden lief ich durch die Stadt, beobachtete die Menschen aus vielen Ländern dieser Erde und fühlte mich ein bisschen wie damals mit Ende Zwanzig, als ich für mehrere Jahre in der multikulturellen Stadt London lebte.

Am nächsten Morgen ging es los, circa 260 Kilometer lagen vor mir. Am Ende wurden es mehr, doch dazu später noch etwas mehr. Die ersten Tage verbrachte ich hauptsächlich mit mir allein. Ich lief auf den typischen Caminho da Costa Holzstegen entlang, links von mir der Atlantik und sein beständiges Rauschen. Dieser Jakobsweg verläuft über lange Strecken am Ozean entlang, dabei immer wieder Dörfer und Städte durchquerend. Ich schlief in Tiny Häusern auf Campingplätzen (eine anerkannte Jakobswegunterkunftmöglichkeit) und genoss es, abends im Pool schwimmen zu können. Ich schlief in Pilgerherbergen, Hostels und in Hotels (einfach weil es manchmal keine andere Unterkunft mehr gab). Ich habe das Glück überall relativ gut schlafen zu können, ob es in einem vollen Schlafsaal ist oder am Flughafen. Wie bin ich gelaufen? Ich hatte mein Telefon zu Hause gelassen und es war aus. Ich hatte eine Vertretung organisiert und allen Kundinnen Bescheid gegeben, dass ich drei Wochen verreist bin. Ich entschied mich, offen dafür zu sein, wie weit mich meine Füße tragen würden und dann ein Quartier zu suchen. Darauf zu vertrauen, dass ich trotzdem abends ein Bett finden würde. Es hat immer funktioniert. Ich vertraute auf die gelben Jakobswegpfeile, die offiziellen Wegweiser und auf mein Jakobswegbüchlein. Ja, ich habe mich verlaufen (1x) und nach einer Stunde Morgenirrwegwaldspaziergang trotzdem wieder auf den Weg gefunden. Ich habe Menschen getroffen, wir liefen ein Stück gemeinsam und Tage später trafen wir uns zufällig wieder. Portugal und seine Menschen haben mich berührt. Ihr Mitgefühl für Fremde, ihre Hilfsbereitschaft, das leckere Essen. Ich gab überall Trinkgeld und entschied mich so manches Mal, das Geld zu bezahlen, was das Essen oder der Kaffee und das Gebäck mir wert waren. Der Abschied von diesem Land und seinen Menschen fiel mir schwer, doch ich wusste, ich kehre zurück…

In Spanien, in Galicien angekommen, wurde mir vom Herbergsvater Driies die „Variante Espiritual“ empfohlen, denn ich hatte ihm erzählt, dass ich noch nicht wirklich bereit war für große spanische Städte und Menschenmassen. Also entschied ich mich zwei Tage später diesen zusätzlichen Weg zu laufen und wurde reich beschenkt. Ich tauchte tief in die wunderbare Landschaft Galiciens ein und besuchte das Kloster Armeteira. Der Aufstiegstag zum Kloster war der härteste Tag meiner Pilgerreise. Die Sonne brannte vom Himmel, es ging steil bergauf und dann saß ich an einer Bushaltestelle, schrieb in mein Tagebuch und ertappte mich dabei, wie mein Unterbewusstsein mich fragte: „ Und Berit, WARUM nochmal wolltest Du auf den Jakobsweg?“ Ich wusste, ich muss weitergehen, denn was sollte ich sonst auch tun? In meinem Büchlein stand nichts von dieser Variante Espiritual und ein Bett für die nächste Nacht hatte ich auch nicht. Und dann hörte ich plötzlich eine Stimme, die den Berg hoch geschlichen kam. „Berit, is that you?“ (Berit, bist Du es?) Es war Fabio, ein Regisseur aus Rom, den ich schon einmal in Portugal getroffen hatte. Wir waren froh, uns ausgerechnet an diesem Punkt wiederzusehen, denn auch auf dem Camino gilt: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Wir sprachen nicht viel, dafür war es einfach zu anstrengend, doch wir kamen gemeinsam am Kloster in Armeteira an, wo wir erst einmal völlig platt in einem Café landeten. Dank Fabio bekam ich dann auch das Notbett in der Pilgerherberge und am Nachmittag freuten wir uns am Pilgergottesdienst im Kloster teilnehmen zu können. Es war eine berührende Andacht mit einem Segen in mehreren Sprachen, abgehalten von den im Kloster lebenden Nonnen. Auch einen besonders schönen Pilgerstempel erhielten wir als Andenken. Am nächsten Morgen ging es beizeiten wieder los. Durch einen wunderbaren grünen, kühlen Wald, vorbei an Flüssen und alten, verlassenen Steinmühlen. Es war der schönste Tag meiner Pilgerreise und ich wäre gern als Waldhexe dort geblieben. 🙂 Ein paar Tage später erreichte ich Santiago de Compostela und den berühmten Platz vor der Kathedrale. Es sind besondere Orte und besondere Momente, die ich nun für immer in meiner Seele trage. Nach zwei Tagen Santiago kehrte ich verändert mit dem Bus nach Porto zurück. 4 Stunden Fahrt statt 14 Tage laufen. Wie komfortabel wir heute leben. Und wie einfach wir es oft haben.

Driies, der Herbergsvater der „Casa Alternativo“ erzählte mir, dass viele Pilgerinnen und Pilger immer wieder pilgern. Er selbst ist 60 000 Kilometer auf den unterschiedlichsten Jakobswegen und Pilgerwegen gelaufen.

Ich werde bestimmt auch wieder pilgern gehen. Wann und wo? Das wird sich zeigen. Vielleicht wird es so sein, wie dieses Mal. DASS DER WEG MICH RUFT.

Manch Eine/r fragte mich nach meiner Rückkehr, was der Weg mir „gebracht“ hat? Was war die Erkenntnis? Ich merkte und darüber freue ich mich… ich bin auf einem guten Weg. Mit meinem Leben, meiner Selbständigkeit, den Menschen um mich herum. Der Weg lehrte mich, in mancher Hinsicht noch toleranter zu sein und die Wunde im Herzen hat eine Schutzschicht bekommen und heilt beständig. Für mich sind Pilgern, Stille und die Natur Formen des Heilens.

Wer derzeit am Laden am Advokatenweg 20 vorbeigeht, der kann übrigens ein Mitbringsel betrachten: in einem Café in Porto sah ich an der Wand das Graffiti der alten Dame. Wie angewurzelt blieb ich davor stehen, bevor ich es fotografierte und es mich zu dem Schaufenster „Weisheit“ inspirierte. Ich stellte mir die Frage, wie erlangen wir Weisheit? Durch Stille.

Zum Schluss des Lebensbriefes freut es mich, dass schon einige Menschen von meinen Erzählungen inspiriert wurden und den Weg in diesem Herbst gehen werden. Wie sieht es mit Ihnen aus? Haben Sie auch Interesse? Gern erzähle ich ausführlicher von meinem Weg. Sprechen Sie mich einfach an. Ihre Berit Ichite

Auf dem Jakobsweg 2022 Foto: privat

„Keiner kommt von einer Reise so zurück, wie er weggefahren ist.“ (Graham Greene) ~ Der achtsame Lebensbrief für den Monat Mai ~

Ich fing spät zu laufen an. Erst mit anderthalb Jahren. „Aber dafür musste ich dich nie tragen“, sagte mein Vater.

Ja, ich laufe gern. Die 8 Kilometer pro Wegstrecke zwischen meinem Wohnort und dem Laden fahre ich dennoch täglich mit dem Rad. Bis jetzt. Jetzt laufe ich öfters. Denn bald gehe ich auf den Jakobsweg.

Zwei Mal bin ich seiner Wege gegangen. Einmal mit Kind von Naumburg nach Helfta. Wir schliefen in einem Schloss, in einer Gemeindeküche, in einem leerstehenden Pfarrhaus und zum Schluss ruhten unsere Häupter im Kloster auf einem komfortablen Bett, gehüllt in blütenweiße Bettwäsche.

Die zweite Pilgerreise führte mich durch die Altmark. Damals waren es vor allem die berührenden Begegnungen, die bis heute in mir schwingen.

Eine Skurrile war auch dabei. In einem Waldstück traf ich im strömenden Regen auf einen Forstarbeiter im Auto. Er hielt an, fragte mich, was ich mache und wohin ich wolle. Dann bat er mich kurz zu warten, stieg aus, öffnete seinen Kofferraum und das Erste, das ich erblickte, war ein Spaten.

Pilgern bedeutet Begegnung. Anderen Menschen und vor allem sich selbst. Der Spaten blieb liegen und ich bekam ein Faltblatt seiner Kirche mit der Einladung, sie am kommenden Sonntag zu besuchen.

Nun hat der Weg mich wieder gerufen und führt mich erst einmal weit weg.

Ich werde ihn gehen und wieder heim finden. Und dazwischen werde ich wieder begegnen. Anderen Menschen und mir.

„Den Jakobsweg gehen heißt,

sich selber suchen und vielleicht

am Grunde der eigenen Seele

das Wunder entdecken.“

(Kurt Benesch)

Frühling

Der Frühling ist da und mit ihm das Grün der Wiesen und Wälder. Die Natur zeigt sich in ihren bunten Farben und in uns Menschen erwachen (wieder) die Lebensgeister. Passend dazu wählte ich Frida Kahlo aus, in das Ladenschaufenster einzuziehen. Eine starke Frau und Künstlerin. „Ich will an deinem dunkelsten Ort teilhaben“, ist ein Zitat von ihr. Lasst uns gegenseitig an unseren dunkelsten Stunden teilhaben. Füreinander da sein. Das ist meine Frühlingsbotschaft hier aus dem Laden im Giebichensteinviertel. Uns allen eine gute und kraftvolle Zeit.

Frühlingsschaufenster Frida Kahlo * Foto: Achtsame Bestattungen
Die Urne wurde von mir gestaltet. Foto: Achtsame Bestattungen

Ostergruß

Ostern ist ein besonderes Fest für mich. Ich liebe diese Zeit, wenn das Leben wieder sichtbar erwacht. Die kleinsten Blüten kriechen aus dem Mutterboden hervor, wie das Großmütterchen „Immergrün“ oder der starke Gundermann. Etwas von ihnen überlebte den Winter und die längere Dunkelheit unter der Erde. Ostern feiern Millionen Christen den „Sieg“ des Lebens über den Tod. Angesichts der aktuellen Situation im Osten unserer Welt, fällt mir das Schreiben solcher Worte schwer. Der Tod ist immer existent. Schon wenn wir geboren werden, ist klar, dass wir eines Tages sterben werden. Vielleicht ist eine Frage angesichts Ostern und gerade dieses Osterns… „Was bedeutet das, tot zu sein? Wer und was ist tot, wenn wir sterben?“ Oder anders gefragt: „Wo kommen wir her und wo gehen wir hin?“ Ich habe das Gefühl, dass immer mehr Menschen spüren, dass die Zeit des Materialismus vorbei ist. Etwas Anderes webt sich ein. Etwas, das vielleicht lange verschüttet war. Etwas Größeres, das uns umgibt und zusammenhält. Denn wir spüren eine Verbindung zu unseren Mitmenschen und manche können auch schon die Verbindung zu anderen Wesen spüren, ganz so, wie es früher war. Ein Engel wälzte den Stein zur Seite, mit dem das Grab Jesu verschlossen war. Als er sah, dass das Grab leer war, verkündete er, dass Jesus auferstanden war. Der Osterhase ist die Verbindung zur Natur und spendet Hoffnung für alle Menschen. Die Feldhasen hüpfen wieder, sie haben Junge bekommen! Die Natur erblüht und wird die Kleinen ernähren. Die letzten Schaufenster bilden, unbewusst wie ich beim Schreiben bemerkte, eine Brücke. Die Engel, der Seelenfreund Anam Cara und nun sitzt gemütlich ein Osterhase auf der Urne. Morgen, am Gründonnerstagabend, werde ich das Schaufenster mit einem Ostergruß versehen. Wer also Lust hat und in der Stadt ist, kann ja mal vorbei spazieren. Ich wünsche Ihnen und Euch frohe Osterfesttage. Hoffnungsvoll, liebesvoll und stärkend.

Frohe Osterfesttage!

Anam Cara – Freund meiner Seele

Das aktuelle Schaufenster ist gewisser Maßen eine Fortsetzung des Liebe- und des Engelschaufensters. Denn Begegnungen mit dem Anam Cara – „dem Freund meiner Seele“ haben etwas mit Engelhand Gewobenes an sich und ihre Liebe überdauert den Tod. „Wir begegneten uns – und plötzlich erwachte zwischen uns ein Gefühl uralter Vertrautheit. Die Liebe öffnete die Pforte eines zeitlosen Wiedererkennens; und endlich kehrten wir jeder im anderen heim.“ (John O’Donoghue) Die integrierte Holz*Lederurne ist von der halleschen Firma SAMOSA, hergestellt in Mitteldeutschland. Meine Anlieferungen erhalte ich mit dem Fahrrad.

Geistige Welt 22.02.2022

Die geistige Welt zu erkennen, bringt unter dem vielen die Erkenntnis, dass die Toten und die Lebendigen eine Einheit sind. Das Schaufenster für die Monate Januar und Februar widmete ich daher den Engeln der geistigen Welt.

Januar & Februarschaufenster 2022 „Die Engel der geistigen Welt.“

2022. Ich erbitte uns Kräfte, damit wir aus unseren Herzen heraus leben können. Wir sind eine Menschheitsfamilie. Wir brauchen Frieden. Mögen wir friedvoll sein.

31. Dezember 2021 * Jahresausklang

Der letzte Tag des Jahres ist da. Die Portaltage wurden abgelöst von Rauhnächten, die sich in diesem Jahr für mich leichter anfühlen. Was ich allerdings stark wahrnehme, ist das Neue, das kommt. Ein Jahr mit der Quersumme 6, ein großes Umbruchsjahr. Auch die Natur und alles, was nicht (mehr) stimmig ist und in die „neue Zeit“ passt, wird uns gezeigt. Ich glaube, in den kommenden Monaten wird es noch wichtiger werden, sich innerlich zu stärken, in der eigenen Mitte zu bleiben. Viele Menschen werden täglich gefordert werden, es fühlt sich für mich so an, als ob gerade Menschen in Führungspositionen ständig „reagieren“ werden müssen. Die Dynamik wird weiter steigen. Auf unser Herz zu hören, wird sehr wichtig sein, da viele neue Themen auf uns zukommen werden. Vor langer Zeit schrieb ich hier die Frage: „Wie wollen wir leben?“. Diese Frage gilt für mich immer noch und sie bietet jedem von uns die Chance, Dinge zu verändern & selbst wahrhaftiger, tiefgründiger und authentischer zu werden. Auch der Tod und der Umgang damit wird in den nächsten Monaten und Jahren an Bedeutung zunehmen. Schon jetzt spüre ich sehr deutlich, wieviel sich hier in den letzten Jahren verändert hat. Wenn ich mich mit dem Tod beschäftige und mit der Frage, woher ich komme und wohin ich gehe, werde ich in die Freiheit geführt. In ein tiefes Vertrauen und in die Kraft. Memento mori. Bedenke, dass Du sterben wirst. Auch wenn Du Dein Leben vermeitlich noch so sicher baust und Dich mit teuren Dingen absicherst. Am Ende sterben wir alle und gehen, lediglich bekleidet, in die geistige Welt. Ich wünsche uns allen ein weiteres Erwachen und eine Rück-Besinnung auf Werte und Dinge, die wahrhaft sinnvoll und nützlich sind.

20. Dezember 2021 * Wintersonnenwende

Am Vorabend der Wintersonnenwende befinden wir uns zugleich immernoch innerhalb zehn aufeinanderfolgender Portaltage. Ich vertraue auf die kosmische Grundordnung. Das bedeutet für mich, möglichst nahe an und mit der Natur zu leben, mit ihrem Lauf zu gehen, die Neu- und Vollmonde zu achten und die jahreszeitlichen Wendetage. Die Nacht der Wintersonnenwende eignet sich gut für ein Ritual. Die Wohnung ist geschmückt und sauber. Ich räuchere und schreibe auf, meinen Kalender Monat für Monat betrachtend. Wie habe ich das Jahr, folgend den vergangenen Rauhnächten, erlebt? Habe ich meine Wahrheit gelebt? Was habe ich auf dem Weg gebracht? Wo habe ich vielleicht Fehler und Erfahrungen gemacht, aus denen ich lernen darf? Ich schreibe auf, was schmerzlich war und übergebe es dem Feuer. Es darf weh tun, dann lasse ich es los und es heilt. Laut der Astrologen wird das Weihnachtsfest, in diesem Jahr, ein besonderes Fest sein. Einen Tag später, am 25. Dezember, beginnen die 12 Rauhnächte. In diesen Tagen und Nächten können wir nach innen gehen, die Stille genießen und bereits das Neue weben und spüren, worum es im Jahr 2022 gehen wird. Ich glaube, es kommt Einiges auf uns zu. Ich will es halten wie Pippi Langstumpf. Die sagte: „Der Sturm wird stärker… ich auch!“ Nutzen wir diese Tage, diese Zeit, um gut für uns da zu sein. Uns zu stärken und unsere Energien durch die Liebe, die Freude und die Dankbarkeit hochzuhalten.

„Wo Liebe ist, ist Licht.“ Detail des Schaufensters „Liebe“ am Laden Achtsame Bestattungen,
Advokatenweg 20, 06114 Halle (Saale), Dezember 2021

05. Dezember 2021 * Dunkle Zeit

Wir sind mitten in der dunklen Zeit. Und in diesem Jahr fühlt sie sich vielleicht besonders dunkel an. Vieles hat sich verändert und wird sich weiter verändern. Da tut es gut, immer mal wieder nach innen zu gehen. In die Stille, um mich zu erden und meine Mitte zu spüren. Was fühle ich? Kann ich allein sein? Halte ich Ruhe aus? Es war ein besonderes Jahr, es flog vorbei. Ich habe in diesem Jahr meinen neuen Laden bezogen, bin nun mitten im lebendigen Giebichensteinviertel. Manche Menschen gingen aus meinem Leben, Neue kamen. So ist das Leben. Ein stetiger Wandel, ohne Sicherheit auf das ewig Währende. Und doch ist es schön. Das Dezember Schaufenster ist deshalb der LIEBE gewidmet. Denn sie steht am höchsten und sie bleibt.

28. Oktober 2021 * Samhain

Ich habe lange überlegt und mich nun doch entschieden am Sonntag, den 31. Oktober 2021, etwas für die Kleinsten hier im Giebichensteinviertel anlässlich von Halloween (oder Samhain, wie ich bevorzuge) zu organisieren. Seid gespannt, kommt vorbei! Traut Ihr Euch herein?

Oktober Schaufenster Halloween/Samhain für Kinder

Mit Fritz, einem Schüler der 4. Klasse der benachbarten Grundschule, wurde dieses Schaufenster gestaltet. Die Idee dazu entstand nach dem Kinderbuch „Ente, Tod und Tulpe“ von Wolf Erlbruch. Ich liebe dieses Buch und gestalte dazu auch ein Schulprojekt für interessierte Lehrerinnen und ihre Schülerinnen. Doch nun hier zwei Fotos des Schaufensters!

21. Oktober 2021 * Herbst

Der Herbst ist da. Ein rasanter Herbst, wie wir vor allem heute spüren dürfen. Der Oktober ist ein Drehmonat, der noch einmal viele Themen präsentieren wird. Es geht um Macht und EinflussThemen, um Verantwortung und um Wahrheit. Wo lebst Du Deine Wahrheit? Bist Du frei? Lebst Du (noch) in der Angst oder in der Liebe? Und es geht um Kommunikation. Wie reden wir miteinander? Nutzen wir die Zeit um miteinander „zu sein“? Nun die rasante Herbstwelle ist da und es ist Deine Entscheidung, ob Du sie nutzt.

Am Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Foto: Achtsame Bestattungen Berit Ichite

September Schaufenster

Das September Schaufenster ist Schottland gewidmet. Es war eine zutiefst berührende Reise, die ich dorthin unternahm. Sie hat mich tief berührt. Dieses Gefühl wollte ich mit dieser Fenstergestaltung vermitteln.

16. September 2021 * Sommerneige

Noch immer befinden wir uns in besonderen Zeiten. Und nun neigt sich dieser Sommer, die Herbsttagundnachtgleiche naht, wobei der Herbst in der Natur schon spürbar ist. Der Herbst und der folgende Winter bieten uns nach der Zeit im Außen, Gelegenheiten nach innen zu gehen. Mehr Zeit zu Hause zu verbringen, bei sich zu bleiben, Kraft zu tanken. Dennoch Zeit in der Natur zu verbringen, das Immunsystem stärken, auch mal Regen und Wind auf der Haut zu spüren. Nach Hause kommen, vielleicht einen wärmenden Tee trinken, nachspüren. Wie war das Jahr bisher? Was ist neu in mein Leben gekommen, was darf gehen? Mal die Wohnung räuchern, Kerzen anzünden, vielleicht Tagebuch schreiben oder ein schönes Buch lesen. Die Früchte der Natur im lokalen Laden kaufen und sich dann zum Beispiel eine schöne Suppe kochen. Ich wünsche Euch einen schönen Herbst! Einen Kraftvollen!

Ein Mandala im Wald legen.

01. Juli 2021 Ladeneröffnung

Anlässlich der Ladeneröffnung möchte ich ein paar Fotos vom Laden und vom allerersten Schaufenster teilen. Es war meinen Ahnen väterlicherseits gewidmet.

27. Juni 2021 * Neubeginn

Liebe Mitmenschen, viele viele Jahre war ich in der Hermannstraße in Halle zu finden. Der schöne Wintergarten am Haus und das Wandbild der Freiraumgalerie mit dem Titel: „Die Liebe bleibt.“… Sicher fiel es auch dem ein oder anderem Passantin auf. Nun brechen neuen Zeiten an. Am Wochenende bin ich mit meinem Unternehmen umgezogen. Ab sofort bin ich im Advokatenweg 20/Ecke Brunnenstraße zu finden und freue mich sehr, ein Teil des Giebichensteinviertels zu sein. Naturgemäß bin ich ab und zu unterwegs… deshalb einfach vorher anrufen und Termin vereinbaren. Oder spontan herein kommen, wenn die Tür offen steht.

12. Februar 2021 * Besondere Zeiten

Noch immer befinden wir uns in einer besonderen Situation, die jeden von uns fordert. In Mitteldeutschland kommt seit ein paar Tagen der Schnee dazu, der das sonst gewohnte Leben hier und da durcheinander wirbelte. Für mich wirkt es so, als ob wir doppelt von der Natur die Chance bekommen, auf uns zu schauen. Innenkehr, inne-halten, ausruhen, schauen. Wie will ich leben, wo bin ich in meiner Kraft oder was brauche ich (noch) dazu? Derweil beschenkt uns Mutter Erde mit Sonnenschein und blauem Himmel und einem Neumond im Wassermann-Löwe, der es kräftemäßig in sich hat. Darum können wir hoffen. Es ist alles da und sich dies immer wieder bewusst zu sein, wie gut es uns hier (trotz allem) geht, ist eine gute Übung für den Abend. Was habe ich heute erlebt? Wofür bin ich dankbar? Was habe ich in diese Welt gebracht? Bin ich im Außen, rege mich auf, reibe ich mich oder bin ich in meiner Kraft und trage Gutes in die Welt? Gelingt es mir, zu „SEIN“? Wie im Eintrag vom März 2020 möchte ich enden mit den Worten… Bleiben Sie optimistisch, stark, behütet und gesund! Ihre Berit Ichite

Grabstein auf dem Stadtgottesacker in Halle (Saale), Foto: Berit Ichite, Achtsame Bestattungen

23. März 2020 * 7 Doktoren

Wer hätte gedacht, dass das Jahr 2020 für uns solche Veränderungen bereit hält? Wie in allen Dingen gibt es auch jetzt zwei Möglichkeiten, die Welt zu betrachten. Worauf richte ich meine Aufmerksamkeit? Wie bewahre ich meine positiven Emotionen und mein Gleichgewicht? Ich lebe nach der Weisheit der „alten sieben“ Doktoren, die da wären: Sonnenlicht, ausreichend viel trinken, Spaziergänge, ausruhen, Sport, gesundes Essen und dann und wann fasten. Als „Bestatterin“ richte ich mich nach den derzeitigen Beschränkungen (Trauerfeiern nur am offenen Grab im Familienkreis) und berate Sie gern, welche anderen Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen. Bleiben Sie optimistisch, stark, behütet und gesund! Ihre Berit Ichite

Erinnerungssteine auf dem Nordfriedhof in Halle (Saale), Foto: Berit Ichite, Achtsame Bestattungen

06. Februar 2020 * Friedhofführung

Nach zwei Führungen über den Gertraudenfriedhof in der Frohen Zukunft in Halle (Saale) biete ich (gemeinsam mit dem Leiter des Nordfriedhofes Halle Herrn Bade) für den 9.März 2020 eine Führung über diesen Friedhof an. Schwerpunkt wird an jenem Tag das aktuelle Beisetzungsangebot sein. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr, wir treffen uns 10 Minuten vorher am Eingang des Friedhofs. Wer möchte, kann mit mir anschließend zum Krematorium auf dem Gertraudenfriedhof fahren, um sich dort vor Ort vom Vertreter der Geschäftsführung, Herrn Kriebel, über den Ablauf einer Einäscherung aufklären zu lassen. Bitte melden Sie sich für beide Angebote bei mir an. Telefonnummer: (0345) 525 17 312. Vielen Dank!

Grabstein auf dem Nordfriedhof in Halle (Saale), Foto: Berit Ichite, Achtsame Bestattungen

23. Januar 2020 * Friedhofführung

Auf Grund der großen Nachfrage für den Besuch des Gertraudenfriedhofs und des Krematoriums am Gertraudenfriedhof gibt es einen 2. Termin. Wann? Montag, 3. Februar 2020. 13 Uhr Führung über den Gertraudenfriedhof Halle mit der Leiterin Frau Bunge. Nach einer kurzen Teepause haben Sie die Möglichkeit mir Ihre Fragen zu stellen. Anschließend besichtigen wir gemeinsam um 15 Uhr das Krematorium. Für diesen interessanten Nachmittag treffen wir uns um 12.50 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Gertraudenfriedhof, Am Landrain 25. Achtung: Auch diese Veranstaltung ist jetzt ausgebucht! Interessenten können sich folgenden Termin vormerken: 9. März 2020, 14 Uhr Nordfriedhof. Ob es im Anschluss auch eine Führung im Krematorium auf dem Nordfriedhof geben wird, muss ich noch abklären.

21. Januar 2020 * Anregungen zum Nachdenken

Wo wird die Beisetzung stattfinden? Wo die Trauerfeier? Wenn der oder die Verstorbene zu Lebzeiten keinen Wunsch geäußert hat, sind diese Fragen für Angehörige manchmal schwer zu beantworten. Denn die Auswahl ist heute vielfältig. Auf einem städtischen Friedhof, im Wald oder an einem anderen Ort, der für den Verstorbenen oder die Angehörigen bedeutsam ist? Die FriedWald GmbH oder die Angebote der „Oase der Ewigkeit“ können dann ebenso interessant sein, wie die teilweise neuen Angebote der städtischen Friedhöfe. Auch der Friedgarten in Mitteldeutschland erfreut sich in unserer Region großer Beliebtheit. Meine Empfehlung: Nutzen Sie doch Familientreffen oder einen ruhigen Moment auch einmal dafür, über „den Tod zu sprechen“. Es kann im Ernstfall erleichternd sein, den Wunsch des Anderen/der Anderen zu kennen und ihm/ihr damit gerecht werden zu können. Übrigens: Eine Trauerfeier kann auch in Ihrem Zuhause stattfinden oder in warmen Zeiten – draußen in der Natur. Ihre Berit Ichite

Baum in der Dölauer Heide Halle (Saale), Foto: Berit Ichite, Achtsame Bestattungen

20. Januar 2020.

Eine Führung

Am 27. Januar 2020 (13 bis 16 Uhr) organisiere ich eine Führung auf dem Gertraudenfriedhof Halle und dem angrenzenden Krematorium Halle (Saale). Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt. Von 14 bis 15 Uhr haben Sie die Möglichkeit, in einer lockeren Runde, Ihre Fragen an mich zu stellen. Ich bitte um Anmeldung unter meiner Telefonnummer: (0345) 525 17312. Treffpunkt ist um 12.50 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Gertraudenfriedhof Halle am Landrain 25. Bitte ziehen Sie sich der Witterung entsprechend warm an. Ihre Berit Ichite

„Der Zug des Todes“ auf dem Gertraudenfriedhof in Halle (Saale), Foto: Berit Ichite, Achtsame Bestattungen

13. Januar 2020

Liebe BesucherInnen dieser Seite, liebe Familien. „Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.“ Mit diesem Zitat von Dante Alighieri wünsche ich uns ein gutes, kraftvolles Jahr 2020. Mögen wir alle uns gegebenen Möglichkeiten nutzen, um unsere Welt und unser Leben sinnvoll zu gestalten. Ihre Berit Ichite

2. November 2019, 15 Uhr, fand das 10. Konzert für alle Seelen in der Großen Feierhalle vom Gertraudenfriedhof in Halle (Saale) statt. Allen MusikerInnen, TänzerInnen und Gästen der vergangenen Jahre danke ich von Herzen!

15. Oktober 2019, 20 Uhr, Luchskino am Zoo: „Mein Leben mit Amanda“

Bücher des Jahres 2019:

„Becoming“ – Michelle Obama (ISBN: 978-3442314874 )

„Mein denkendes Herz“ – Susanna Tamaro (ISBN: 978-3492057615)

„Lessons: Mein Weg zu einem sinnerfüllten Leben“ – Gisele Bündchen (ISBN: 978-3426675731)

„Die Totenwäscherin“ – Helga Hegewisch (ISBN: 978-3763803781)

„Christina: Zwillinge als Licht geboren“ -Bernadette von Dreien (ISBN: 978-3905831481) *Band 1

„Christina: Die Vision des Guten“ – Bernadette von Dreien (ISBN: 978-3905831504) *Band 2

„Der geheime Leben der Bäume“ – Peter Wohlleben (ISBN: 978-3453280670)

„Schwester Tod: Weibliche Trauerkultur – Abschiedsrituale, Gedenkbräuche, Erinnerungsfeste“ – Erni Kutter (ISBN: 978-3466368778)

„Anam Cara – Das Buch der keltischen Weisheit“ – John O‘Donohue (ISBN: 978-3423346399)

Ewige Klassiker:

„Anam Cara – Das Buch der keltischen Weisheit“ – John O‘Donohue (ISBN: 978-3423346399)

„Die vierzig Geheimnisse der Liebe“ – Elif Shafak (ISBN: 978-3036959122)

„Ur-Medizin: Die wahren Ursprünge unserer Volksheilkunde“ – Wolf Dieter Storl (ISBN: 978-3038008729)

„Sara und die Eule“ – Esther & Jerry Hicks (ISBN: 978-3778771730) *Band 1

„Sara und Seth“ – Esther & Jerry Hicks (ISBN: 978-3778772133) *Band 2

„Sara und das Geheimnis des Glücks“ – Esther & Jerry Hicks (ISBN: 978-3778772898) *Band 3

Gesundheit für Körper und Seele“ – Louise L. Hay (ISBN: 978-3548746005)

„Gesund durch Ayurveda – Die Basics des indischen Heilwissens für ein langes Leben“ – Dr. Vinod Verma (ISBN: 978-3426658215)

Die Wolfsfrau – Die Kraft der weiblichen Urinstinke“ – Clarissa Pinkola Estés (ISBN: 978-3453132269)

„Schamanentum – Die Wurzeln unserer Spiritualität“ – Wolf-Dieter Storl im Gespräch mit Dirk Grosser (ISBN: 978-3899013658)